kulturgut RAW (2014)

„kulturgut RAW“ – Bestandsaufnahme vom RAW-Gelände in Berlin-Friedrichshain und Gebäudeentwurf (2014)

Die selbstgestellte Aufgabe bestand in der Umstrukturierung des RAW-Geländes und einem Gebäudeentwurf. Das ehem. Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) in Berlin-Friedrichshain grenzt östlich an die Warschauer Straße und hat eine Grundstücksfläche von rund 75.000 m². Wir haben zuerst eine ausführliche Bestandsaufnahme des Areals vorgenommen und darauf mit der Festlegung dreier Hauptmaßnahmen reagiert. Diese sind die Instandsetzung der Bestandsbauten, die Schaffung von Grünflächen sowie die Planung von Neubauten. Damit haben wir uns klar für den Erhalt des Berliner RAWs als Kulturstandort ausgesprochen. Wir erkennen die informelle Stadtplanung der vergangenen zwanzig Jahre der Zwischennutzungszeit als Standort­entwicklung an. Mit den von uns definierten Maßnahmen soll dem RAW als Ort soziokultureller Projekte aus seiner unsicheren Zeit der Duldung in einen dauerhaften Zustand als Kulturort verholfen werden.

Unsere Hauptaufgabe bestand im Weiteren in der Definition der Neubauten. Als Baugrundstück wurde der westliche Bereich des RAW-Geländes an der Grenze zur Warschauer Straße bestimmt. Das Baugrundstück ist derzeit unbebaut und ca. 30 m x 150 m groß. Diese Fläche, die als Besonderheit einen Höhenunterschied von 3,50 m bis 7,00 m vom RAW zur Warschauer Straße aufweist, ist als städtebaulicher Unort zu bezeichnen. Momentan schützt ein alter Bauzaun die Passanten vor dem Absturz auf das RAW. Die von uns ausformulierten Neubauten sind die Vermittler zwischen den beiden Bereichen, die vor allem durch ihre unterschiedlichen städtebaulichen Strukturen und Dichten sowie Gebäudehöhen Gegensätze bilden. Die vier Neubauten, die sowohl von der Warschauer Straße als auch vom RAW aus zugänglich sind, definieren eine städtebauliche Raumkante und beleben sowohl den westlichen Teil des RAWs wie auch die durch großen Fußgängerströme geprägte Warschauer Straße.

Eine Zusammenarbeit von Lena Catharina Helten und Heike Luise Fischer im Jahr 2014